Die Erfahrungsberichte meiner Praktikannten empfinde ich als wertvollen Beitrag für die Entscheidungsfindung zukünftiger Schüler, die darüber nachdenken ein
Praktikum auf unser Anlage zu absolvieren.
Praktikumsbericht von Klara Bruckmeier, September 2022 bis März 2023
Wo soll ich nur anfangen? Vielleicht beginne ich am einfachsten am Anfang, meiner Ankunft auf Casa da Baia da Nau. Meine Mitpraktikantin Johanna empfing mich super freundlich und sympathisch. Als ich einen ersten Eindruck mir von allem gemacht hatte, war mein Gedanke „ Ja, hier kann ich durchaus für ne ganze Weile bleiben“ Mittlerweile und am Ende nun angekommen, ist mein letzter Eindruck von allem hier „Kann ich diesen Ort jemals gehen lassen?“ Als ich Dörte zum ersten Mal kennengelernt habe, war mir direkt klar, sie ist wie eine Mama für alle Lebewesen hier. Noch nie sind mir die Werte einer Familie so sehr bewusst geworden wie hier. Jeder bewegt sich auf derselben Augenhöhe, jeder respektiert die Komfortzonen anderer und alle ziehen an einem Strang. Das habe ich natürlich auch stark in der Arbeit mit den Pferden gespürt. Während meiner ersten Zeit hier, habe ich zusammen mit Dörte und Honey vor allem an der Koordination und dem Gefühl meines eigenen Körpers trainiert. Nicht nur Dörte konnte mich durch ihre Pädagogik jedes Mal dort abholen, wo ich mich gerade verloren hatte, auch ich habe durch sie gelernt, wie ich mein Pferd in der Arbeit pädagogisch sinnvoll arbeiten kann. Ich habe auch gelernt, wie ich meine Gedanken innerlich sortieren muss, damit ich sie dem Pferd klar und verständlich übermitteln kann. Ich hätte nie gedacht, dass die kleinen unscheinbaren Dinge in der Arbeit, die größten Ergebnisse erzielen. Und so habe auch ich mit der Zeit verstanden, dass es gerade kein Zufall ist, dass Honey jeden Schritt mit mir geht, ohne stehen zu bleiben, um mir möglicherweise mitteilen zu wollen, gerade hat etwas nicht gepasst. Doch somit bin ich in meiner Zeit hier so ziemlich an mir gewachsen. Es war so eine große Bereicherung für mich, Dörte und all ihre Pferde kennenzulernen. Egal mit welchem Pferd Dörte arbeitet, auf jedes wird individuell eingegangen und die Arbeit auf die Bedürfnisse des Pferdes abgestimmt. Das macht das Zuschauen bei Dörte auch so besonders, weil man bei jedem Dörte-Pferd-Paar einen anderen Zauber verspürt, der einen in den Bann zieht. Und es ist ein unbeschreibliches Gefühl, wenn man selbst Teil des Zaubers wird. Ich bin so froh, die Pferde auf ihre ganz eigene Art und Weise kennengelernt zu haben und das Pferdsein nun mit ganzen anderen Augen betrachten kann. In der Arbeit mit den Pferden konnte ich mich persönlich nochmal ganz anders, aber dafür viel intensiver und ehrlicher kennenlernen. Jeden Tag habe ich in mir drinnen ein kleines bisschen mehr an Stabilität gefunden (Auch meine aufgebauten Zäune wurden immer stabiler und mittlerweile würde ich mich sogar als Zaunprofi bezeichnen :)) Ich habe jede einzelne Autofahrt mit Dörte sooo sehr genossen, bei jedem Pferde-Tierarztcheck aufmerksam zugesehen und bei jedem Sonnenuntergang so gerne an der Küste gesessen. Und vielleicht geht es gar nicht darum, diesen Ort nun gehen zu lassen. Es handelt sich wohl mehr um eine Verabschiedung, die sicherlich ganz bald wieder mit einem freudigen Wiedersehen verbunden wird. Denn zurückkehren an den Ort, an dem ich zu einem sehr großen Teil mich selbst gefunden habe, werde ich sicherlich. Und dann freue ich mich schon wahnsinnig auf eine Mocca und einen Xisto, mit denen ich eine Runde auf dem Rad am Meer drehen kann. Für das alles (und noch vieles mehr) möchte ich einmal ein großes Dankeschön aussprechen und daran erinnern: es geht immer grad aus drüber, aber trotzdem drum rum!
And still for Sebastiao: Thank you for every “How are you?” for every “Good Morning” and “Good Night” (and if we were successful in shopping). I really appreciate your simplicity and kindness. I have enjoyed getting to know a bit more about the Portuguese culture through you. Thank you for letting me borrow your dogs to enjoy the beautiful sunsets (even if Mocca rather enjoyed the big puddles). Hope to see you again sometime, until then Best wishes Klara
Johanna Ferst, 15.2.-09.05.2014
Mein Praktikum bei Dörte Bialluch in Portugal
Ich hatte keinerlei Erfahrung mit der akademischen oder klassischen Reitkunst bevor ich zu Dörte kam. Auch hätte ich mich als Anfänger und Wiedereinsteiger bezeichnet und war mir sicher, dass ich
an meinem Sitz arbeiten muss. Viele der Begriffe wie Kruppeherein, Schulterherein hatte ich irgendwann einmal gehört und auf
dem Weg nach Portugal in einem von Bents Büchern gelesen, allerdings nie live gesehen. Ich war gespannt was auf mich zu kam!
Der Empfang durch Dörte und Sebstiao war sehr herzlich und bei einem gemeinsamen Abendessen lernten wir uns alle ein wenig besser
kennen.
Direkt am nächsten Morgen ging es nach dem täglichen Füttern und Misten (in den ersten Tagen mit Dörte´s Hilfe) dann endlich
los:
mit der Bodenarbeit, um ein Gefühl für die Hilfen/-gebung sowie meiner eigenen Koordination zu bekommen. Gar nicht so einfach, einen
gleichmäßigen Kreis zu gehen und dabei mit einer Hand das Pferd zu führen und der anderen bei Bedarf mit der Gerte die richtigen Hilfen zu geben
;-). Noch schwieriger war es für mich, als ich vorwärts mit beiden Zügeln in den Händen und Gerte auf
einem Kreis gehen sollte. Aber wie heißt es so schön: Übung macht den Meister - und so wurde ich auch immer besser und Tinker Joe besser gelaunt
;-). Außerdem sollte und wollte ich auch mein Auge schulen, anfangs wusste ich nicht so recht wohin ich
überhaupt gucken sollte. Dazu hatte ich noch endlos viele Fragen, die Dörte alle sehr geduldig beantwortet hat.
Nach der Eingewöhnungsphase ging es auch ans Reiten. Wie ich vermutet hatte, war mein Sitz eine "Baustelle". Es hat mehrere Tage gedauert,
bis Joe und ich geradeaus und nicht seitwärts in der Reitbahn unterwegs waren. Aber mit Dörte´s Anweisungen und Tipps wurde das schnell besser
:-).
Während Dörte´s Abwesenheit habe ich alleine weiter an den Basics üben können und mein Fachwissen erweitert. Falls die ein oder andere Übung
auf einmal nicht mehr funktioniert hat und ich nach längerer Überlegung keine Antwort finden konnte, wurde mir auch da von Dörte geholfen. Sie ist schließlich nicht aus der Welt, sondern nur in
Deutschland. Diese Zeit hab ich häufig auch genutzt um andere Aufgaben, wie das Streichen des Pferdestalls oder Putzen des Sattelzeugs genutzt - meine Zeit konnte ich selbst einteilen. Weitere
tägliche, bzw. regelmäßige Arbeit war das Überprüfen des Elektrozauns, Säubern der Wasserbehälter für die Pferde, das Abziehen des Reitplatzes mit dem kleinen aber feinen Traktor und bei Bedarf
anschließendes Wässern des Reitplatzes.
Nach Dörte´s Rückkehr haben Joe und ich erst einmal vorgeführt was wir gemeinsam geschafft haben; einiges hat besser funktioniert und
vielleicht hat sich das ein oder andere eingeschlichen, was ich mir besser nicht angewöhnen hätte sollen. Aber das haben wir schnell wieder in den Griff bekommen. Ich war sicherer in der
Hilfengebung am Boden, das Laufen war auch besser, geradeaus Reiten hat gut geklappt, aber mit den Kurven und Zirkeln hatte ich es nicht immer so.
Der weitere Fokus war also weiterhin in der Bodenarbeit (vorwärts gegangen) und auf das Reiten von Kurven und Zirkeln.
Nach einigen weiteren Wochen konnte ich Vorwärts -Geführt einen perfekten Zirkel gehen und Schulter- sowie Kruppeherein abfragen, ebenso
funktionierte das entlang der Geraden. Nun hieß es erneut laufen üben - aber Rückwärts-Geführt! Davor bin ich natürlich ebenso Rückwärts gegangen, aber meist Vorwärts.
Mein Sitz zu Pferde wurde ebenso besser und weniger verwirrend für das tolle Pony Joe. Nachdem Wendungen, Volten und Zirkel kein Problem mehr
waren, haben wir hin und wieder uns an die Seitengänge und Trab, sowie ein paar Ausritten entlang der Steilküste, gewagt.
Ebenso hat mich Dörte mit dem Longieren vertraut gemacht. Die meiste Zeit habe ich von Joe gelernt, aber auch die anderen drei Pferde
(Tintol, Honey und Centuriao) haben mir etwas beigebracht. Die liebe Honey hat mich Leichtigkeit "fühlen" lassen sowie ein paar Schritte Piaffe. Centuriao hat mir unter anderem bei der
Bodenarbeit gezeigt, das ich noch unsicher in der Hilfengebung bin und in dem was ich tue. Einige Wochen zeigte er mir später, dass er nun endlich verstehe, was ich von ihm wolle. Tintol war sehr
geduldig bei meinen ersten Longierversuchen.
Gewohnt hab ich während der gesamten Zeit in einem der Ferienapartments, hätte aber auch ein Zimmer im Haus haben können. Des Weiteren stand
mir ein Fahrrad zur Verfügung, mit dem ich die Umgebung erkunden konnte. Ebenso wurde ich zu Ausflügen zum Strand, Markt und in andere Städte mitgenommen. Das Willkommens-Abendessen war während
meiner Zeit auch nicht das einzige, so bin ich noch einige Male in den Genuss von Dörte´s Kochkünsten und Sebastiao´s leckeren gegrillten "frischen Meeresfisch" gekommen. Zudem war ich jederzeit
willkommen mit Ihnen Zeit zu verbringen.
Dörte hat mir so viel beigebracht während meines Aufenthalts bei Ihr (insgesamt 11 Wochen) und ich könnte noch weitaus mehr von Ihr lernen.
Ich freue mich schon, erneut die Gelegenheit zu haben, ein weiteres Praktikum bei Ihr machen zu können.
Ich hatte eine wunderschöne Zeit und kann nur empfehlen, ein Praktikum bei Dörte Bialluch zu machen.
Paulina Sobczak, Praktikum bei Dörte Bialluch vom 12.05.2014 - 30.06.2014
"Ich würde gerne lernen, wie man Seitengänge reitet"
Dies waren meine Worte zu Dörte als ich in Portugal ankam. Als ich jedoch das erste mal auf Joe Brown saß, wurde mir klar, dass die Seitengänge ersteinmal nebensächlich sind! Auf diesem feinen
Pferd wird jeder Reitfehler sichtbar gemacht. Dies kann zu Beginn sehr frustriernd
seien,was ihn jedoch zu einem super Lehrpferd macht. So mussten wir also ganz von vorne anfangen, denn ich positionierte mich viel zu schief auf dem Pferd, um ihn überhaupt reiten zu
können.
Somit lernte ich:
• nicht mehr in der Hüfte einzuknicken
• meine Schultern auf einer Höhe zu halten
• meine rechte Gesäßhälfte nicht zu stark zu belasten
• das äussere Bein vom Pferd weg zu nehmen
• das Timing der Hilfengebung
• den richtigen Einsatz der Hilfen
• das Mitschwingen des Beckens
• das Pferd "fein" zu arbeiten
Nachdem man jahrelang total schief auf einem Pferd gesessen hat und leider nie korrigiert wurde, ( was leider daran liegt, dass viele Reiter es heute einfach nicht mehr besser wissen)ist es
ziehmlich schwer sich aus den alten Gewohnheiten herauszureissen.
Jedes mal, wenn ich mich richtig hingesetzt habe, fühlte ich mich schief .
Dank der Geduld von Joe Brown, Honey und Centuriao konnte ich dies deutlich verbessern
Heute fühle ich mich nicht mehr schief, sitze schön mittig und schaffe es Joe endlich auf der linken Hand zu reiten, nachdem wir links gestellt einfach immer weiter zur Bande gelaufen sind, statt
auf den Zirkel
Natürlich widmeten wir uns auch der Bodenarbeit, womit wir in Deutschland schon begonnen haben. Dort arbeiten wir mit meiner Reitbeteiligung, dem tollen Indi Da Indi Stellungs- und
Biegungprobleme hat und dies nunmal elementar wichtig für gesundes Reiten ist, konnte ich an Dörtes Pferden erlernen, wie eine solche Biegung durch den ganzen Körper geht und somit auszusehen
hat. (Ungblaublich wie elastisch die Pferde durch die Bodenarbeit werden können
:-D)
Daraufhin tasteten wir uns ans Rückwärtsgehen heran, was echt garnicht so einfach ist, wie es immer scheint. Die richtige Position zum Pferd zu behalten fällt mir hier viel schwerer, als beim
Vorwärtsgehen. Hierbei muss ich sehr drauf achten nicht zu nah am Kopf des Pferdes zu stehen, denn wie soll es losgelassen vorwärts/ abwärts gehen und an die Hand suchen, wenn mein Körper ihm den
Weg versperrt? Der Abstand, die Geschwindigkeit, die Intensivität der Hilfen, dies alles muss man dem Pferd individuell anpassen können.
Tagesablauf
Mein Tag begann damit die Pferde morgens zu Füttern und zu Misten. Pünktlich um 9 Uhr stieß Dörte immer zu mir, mit Ihrem Hund Pepsi im Schlepptau, die sie auf Schritt und Tritt verfolgte . Wenn
es das Wetter zuließ, wurden tägl. ca. drei Pferde gearbeitet. Joe durfte dank mir täglich dran glauben und er hat es immer wundervoll gemacht. Nach getaner Arbeiten gab es immer irgendwas zu
tun. Z.B. fuhren wir auf ein schönes Lusitanogestüt, was ich mir so sehr gewünscht habe. Täglich gab es etwas anderes, wobei ich in alles miteingebunden wurde, sofern ich dies wollte. Nachmittags
wurden nochmals die Ställe gemistet, damit die Pferde es immer schön sauber haben, daraufhin wurde wieder gefüttert. Abends wurde ich oft zum Essen bei Dörte und Sebastiao eingeladen, wobei Dörte
eine wunderbare Köchin ist und wir viele verschiedene Zucchinigerichte ausprobiert haben. ( Im Garten wuchsen endlos viele, riesige davon:-) ).
Hufe geben
Wie oft sind wir im Stall, tun Dinge ohne mehr über diese nachzudenken, weil wir es so gelernt haben und nicht anders?
Dazu würde ich gerne das Beispiel der "Hufe geben" einbringen.
Jahrelang habe ich die Pferde dazu gebracht mir die Hufe zu geben, indem ich mich nur leicht an seine Schulter bzw. Hüfte gelehnt habe, deren Gewicht auf die anderen drei Beine verlagert habe und
ihm blindlinks ans Bein gefasst habe. So habe ich es beigebracht bekommen und es hatte immer funktioniert. Bei Joe Brown gelang dies leider nicht, denn er hatte es richtig beigebracht bekommen,
nicht so wie ich
Somit konnte mir Dörte noch grundlegende Dinge richtig beibringen, über die man sich sonst schon garkeine Gedanken mehr macht.
FAZIT
Wenn man vergleicht wie ich zu Beginn auf Joe Brown saß und wie ich es heute tue (ich kann ihn alleine in der Bahn reiten ) kann ich stolz behaupten, dass ich unglaublich viel in diesen zwei
Wochen des Unterrichts bei Dörte gelernt habe. Aufgrund des unglücklich ausgewählten Zeitpunkts mein Praktikum zu absolvieren, blieben mir nur diese 14 Tage der beaufsichtigten Arbeit mit den
Pferden. Trotzdem konnte ich auch in der Zeit ohne Dörte schöne Erfahrungen machen, denn auch wenn es mal beim Reiten schief ging, schien jeden Tag die Sonne und der Blick aufs Meer machte den
Frust wieder weg
Jeder der darüber nachgrübelt ein Praktikum zu machen, dem kann ich sagen "Tu es !"
Es ist unglaublich eine Erfahrung mit solchen fein gearbeiteten Pferden zu arbeiten, da hier das Ausmaß der Körpersprache sehr deutlich wird. Ich konnte aus dem Praktikum sehr viel mitnehmen.
Auch im Reitunterricht in Deutschland ist ein Fortschritt erkennbar, denn auch hier habe ich das Glück mit ihr arbeiten zu können. Dörte ist die erst Trainerin, die mich wirklich jemals
korrigiert hat. Sei es mein Sitz, die Hilfengebung oder die Spannung in meinem Körper. Die meisten Trainer sitzen weit weg von ihren Schülern und rufen irgendwelche Anweisungen zu dem Schüler.
Warum aber soll man in diesem momentan die Anweisung oder Übung ausführen? Das hat mir noch nie ein Reitlehrer gesagt. Stattdessen hört man immer wieder einen Satz, wie z.B." Hacken runter!" -
Warum soll ich denn die Hacken runter nehmen? Dies hat mir leider nie jemand erklärt.
Danke liebe Dörte und lieber Sebastiao für die schöne Zeit bei euch
Ich habe unglaublich viel gelernt bei euch und sehr viel Spaß bei euch gehabt. Liebe Dörte, ich freue mich auf jede Unterrichtseinheit mit dir, da ich noch nie jemanden gesehen habe, der mit
soviel Leidenschaft und Fachwissen arbeitet,wie du es tust. Auch bin ich deinen tollen Lehrpferden sehr dankbar. Nun weiss ich, wie sich Leichtigkeit auf dem Pferd anfühlt.
obrigada
Paulina
Praktikumsbericht
Februar und März 2015 durfte ich bei Dörte Bialluch in Portugal verbringen und zum ersten Mal in die akademische Reitkunst hinein schnuppern. Ich wohnte in einem kleinen, feinen Appartement auf
der Farm von Dörte und Sebastiao, die mich herzlich aufgenommen und mir auch Einblicke in die portugiesische Kultur schenkten. Zusätzlich lebten neben den 4 Pferden noch etliche weitere
Tiere auf der Ranch, die den Alltag immer wieder sehr aufregend gestalteten (z.B. Ausbrüche, Mitnahme eines Hundes nahe einer Müllhalde etc.).
Die ersten Wochen waren dadurch geprägt die vielen neuen Eindrücke zu verarbeiten, etliche Bücher zu verschlingen (François Robichon de La Guérinière, Bent Branderup, Klaus Ferdinand Hempfling…)
und die Hintergründe sowie die Ausführung verschiedenster Lektionen zu erarbeiten. In der Zeit, in der Dörte in Deutschland war, hatte ich die Möglichkeit alleine mit ihren Pferdchen zu arbeiten
und zu üben. Ich habe viel Zeit damit verbracht, meinen eigenen Körper noch bewusster wahrzunehmen, auch dafür, um eine Hilfengebung gezielter einzusetzen. Oft schenkte ich meinem Körper, Geist
und Seele eine Auszeit, beobachtete atemberaubende Sonnenuntergänge oder radelte mit ein paar Hunden zu den Klippen, betrachtete das Brechen der Wellen und genoss den salzigen Wind.
Ich war so fasziniert, wie fein Dörtes Pferde auf die kleinste Veränderung meiner Körpersprache reagierten. Es war ein atemberaubendes Gefühl ein Pferd ausschließlich mit Sitz reiten zu können
und das auch noch in schwierigen Lektionen. Was mir besonders schwer gefallen ist, war mit keinem Körperteil etwas zu tun, sondern einfach nur zu fühlen, denn immer wieder schlich sich mein Fuß
an den Pferdebauch, wo er unbewusst eine Hilfe gab. Mittlerweile berühren meine Füße das Pferd nur noch, wenn mein statischer bzw. dynamischer Sitz nicht verstanden wird.
Leider war mein Aufenthalt etwas überschattet von einer Verletzung meines eigenen Pferdes in Österreich, um den sich einige Freundinnen liebevoll kümmerten.
Mitte März flog mein Freund spontan zu mir, der ebenfalls sehr gastfreundlich aufgenommen wurde, vielen Dank dafür. Gegen Ende meines Aufenthaltes schenkten mir Honey, Joe sowie Centuriao
wunderschöne Übergänge, sowohl zwischen den Gangarten als auch zwischen diversen Lektionen, in denen ich weder Zügel noch Schenkel verwendete, sondern rein mit Sitz und Atmung geritten bin.
Diesen Fluss der Geschmeidigkeit habe ich auch in meinen Unterricht mitgenommen, wo mir die Pferde immer wieder bestätigen, was es bedeutet mit Gefühl zu arbeiten.
Vielen lieben Dank an dich Dörte, für deine Offenheit, deine Geduld und Motivation. Ich habe die Zeit bei euch sehr genossen, vieles mitgenommen und bin mir sicher, dass ich dich auch in
Österreich für den einen oder anderen Kurs wieder sehen werde. Danke natürlich auch an Sebastiao für Alles und besonders an deine Pferdchen, die mir etliche Unklarheiten verziehen und mich so
viel spüren haben lassen.
Bedanken will ich mich auch bei meiem Freund, meiner Familie und meinen Freunden, die mich bei meinem kleinen Abenteuer so super unterstützt haben.
Herzliche Grüße,
Teresa
Praktikumsbericht Sommer 2015
Durch einen glücklichen Zufall hatten wir (Laura und Anne) die Möglichkeit uns bei einem Praktikum im Sommer 2015 bei Dörte kennenzulernen. Ich (Laura) kam am 1.08. in Portugal an und konnte mich
in den ersten Wochen bereits in Ruhe einarbeiten. Vier Wochen später kam auch ich (Anne) als Workingstudent nach Portugal dazu.
In den ersten Tagen versorgten wir die Pferde gemeinsam, später wurde unsere Arbeit aufgeteilt. Ich ( Anne ) kümmerte mich um die vier wundervollen Pferde und Ich (Laura) übernahm die Pflege
aller anderen Tiere wie den Schweinen, den Hunden und den Vögeln. Ab und zu erledigten wir auch Aufgaben gemeinsam, wie den Reitplatz vom Unkraut zu befreien oder ähnliches. Dies war immer auch
eine schöne gemeinsame Zeit, in der wir Arbeit und gute Gespräche verbinden konnten.
Dörte zeigte ein gutes Händchen dabei jedem sein richtiges Pferd zuzuteilen und so stimmte die Chemie zwischen uns vier perfekt. Der Reitunterricht war zwar sehr fordernd aber unglaublich
effektiv. Joe und Honey erwiesen sich als außerordentlich gute Lehrer, da sie von Dörte sehr fein ausgebildet wurden und uns auf jeden unsere Fehler hinwiesen. Die erfahrene Honey drückte bei dem
einen oder anderen Fehler ein Auge zu, Joey hingegen konnte manchmal ganz schön streng sein. Gemeinsam mit Dörte erarbeitete sich jeder mit seinem Pony eine Verbindung und Wege zu kommunizieren,
beginnend mit den Basics; wie das Lösen, Stellen und Biegen im Stand bis hin zu Seitengängen am Boden, wie auch geritten. Ein besonderes Augenmerk wurde im Unterricht auf den Sitz gelegt aber
auch die genaue Ausführung der Hilfen war Dörte sehr wichtig. Anfangs war es schwer alles zu kombinieren und uns rauchten oft schon nach 20 Minuten die Köpfe, doch schon nach kurzer Zeit zeigten
sich deutliche Erfolge und die Kommunikation zwischen Mensch und Pferd wurde immer genauer.
In den zwei Wochen, in denen Dörte in Deutschland war konnten wir mit unseren Schulpferden weiterarbeiten. Da wir zu zweit waren konnten wir uns gegenseitig unterstützen und uns Feedback geben
was enorm hilfreich war. In unsere Freizeit konnten wir die Schönheit Portugals, bei ausgiebigen Spaziergängen mit den Hunden und kleinen Touren zu den Städten in der Nähe, kennenlernen. Sehr
gerne sind wir auch zusammen zu dem, mit dem Fahrrad, nur 20min entfernten Strand gefahren, haben zusammen Yoga gemacht oder gekocht. Insgesamt war es eine sehr schöne und lehrreiche Zeit. Wir
haben es sehr genossen so viel Ruhe und Natur um uns herum zu haben, jeden Morgen mit dem Blick aufs Meer aufzuwachen und schöne Momente mit den Pferden und Menschen zu erleben. Auch wenn es
nicht immer leicht war bei der Arbeit und mit den Pferden sind wir beide in der Zeit gewachsen und würden keine Erfahrung missen wollen. Wir freuen uns auch sehr, dass wir beide uns kennengelernt
haben und auch weiter im engen Kontakt stehen.
Vielen Dank für die schöne Zeit Dörte und Sebastiao
Ich bin vor Kurzem von einem wunderschönen Praktikum in Portugal bei Dörte Bialluch und
www.smart-reitkunstfuermich.de
Hier habe ich versucht, ein paar der wichtigsten Einsichten aus dieser Zeit zusammen zu fassen:
"Es geht eigentlich nur um eins: Schön Zeit mit unseren Pferden zu verbringen."
Dieser Satz ist doch ein guter Beginn für ein kleines Resümee der letzten 5 Wochen.
Mir hat diese Zeit unglaublich gut getan. Ich hatte schon lange den Wunsch, mal über einen längeren Zeitraum kontinuierlich an mir und meiner Pferdearbeit zu werkeln, und das in möglichst
ganzheitlicher Weise mit Ausrichtung zur Akademischen Reitkunst.
Ich denke, man bekommt im Leben immer das, was man gerade braucht, vielleicht kann man es nicht immer ganz entschlüsseln, aber am Ende sind alle Hürden und Hindernisse doch immer für was gut
gewesen und dienen der Weiterentwicklung. Es ist wunderbar zu sehen, dass das auch in ähnlicher Weise für die Arbeit mit den Pferden zutrifft. Akzeptanz für etwas Ungewolltes, oder etwas, was man
gar nicht meinte erfragt zu haben und dies als Feedback anzunehmen, klingt ganz leicht, oder? Eigentlich stellte es aber mein persönliches Schema F auf den Kopf, in dem ich unbewusst immer davon
ausgegangen bin, ich müsste zunächst das Pferd korrigieren, ein bestimmtes Knöpfchen drücken und dadaaa, alles gut. Ich bin an sich ein selbstkritischer Mensch, aber mir ist nicht in den Sinn
gekommen, dass ich mit meinem Körper immer, auch am Boden, die primäre Hilfe bin und deswegen, ein Feedback vom Pferd dazu führen sollte, Dass ich mich frage: was kann ich an mir ändern, damit es
beim Pferd auch ankommt. Wir kommunizieren können und uns auch verstehen. Das war Klick 1.
Klick 2 war das Thema: Motivation für beide. Dörtes Pferde sind total bei der Arbeit dabei und strahlen Energie, Freude aber auch
Entspannung und Wohlbefinden aus. Genauso wünsche ich mir mein Zusammensein mit meinen Pferden. Den Moment betrachten, nicht das Schema, reell sein, zugewandt sein und all das vom Pferdekameraden
auch gespiegelt bekommen. Sich nicht verzetteln, den geistigen Faden zum Pferd beibehalten, an den Stärken arbeiten. Ein kurzer Ausflug in meine Arbeit als Coach oder wie auch immer man das
nennen möchte: in meinem Zugang zu Persönlichkeitsentwicklung
Klick 3: "Fühlen vor Formen vor Führen". Zunächst einmal zum fühlen: bevor ich forme muss ich fühlen, ist mein Pferd losgelassen, geistig wie körperlich? Ohne Zwang und ohne Positionieren oder
übergriffiges Nehmen des Kopfes? Dieser Aspekt ist so zentral und war gaaanz häufig Gegenstand von Dörtes Input und Korrekturen: Wie fühlt sich das an? Kommen die Impulse beim Pferd an, ja oder
nein, und wenn Nein, wo bleiben sie hängen? Bin ich als Reiter gedanklich auch beim Pferd oder frustriert über meine fehlende Fingerfertigkeit? Und wenn ich die Form habe, was mache ich dann
daraus? Wohin führen die Seitengänge? Wozu dienen die Lektionen? Ich habe mitgenommen, dass sie kein Eigenleben führen, sondern im Wortsinn dem Pferd dienen.
Klick 4: "nicht drauf setzen". keine Sorge, hier ist jetzt nicht das Pferd gemeint, in meinem Falle der wundervolle Joe. Nimmt das Pferd uns beim Reiten durch den abwärts rotierenden Rippenbogen
in der Biegung mit, dann ist es echt! Total! Wichtig! Sich zu erhalten und nicht schwer drauf zu setzen. Ein Gespür für seine Sitzbeinhoecker und die sich dehnenden Ruckenmuskeln zu entwickeln
und nicht gleichmäßig Druck auszuüben. Sich zu erhalten, seine Mitte finden, nicht kippen oder driften, die Schultern an den Schultern des Pferdes sowie die Hüfte an den Hüften des Pferdes
auszurichten.
Liebe Dörte, ich könnte noch sehr, sehr viel mehr schreiben. Zum Abschluss noch was über deine Herzlichkeit und deine Offenheit. Ich habe hier auf deiner Anlage von allen Lebewesen sehr viel
Freundlichkeit erfahren und werde euch alle vermissen. Ich bin sehr dankbar für Deine Geduld und Beständigkeit. Die Wochen hier haben mir viele Einsichten ermöglicht, das Schöne daran, sie waren
in einer anderen Form bereits da. Deine Worte über Selbstwirksamkeit und Persönlichkeitsbildung haben mich sehr angesprochen und werden sicher noch einige Zeit wabern. Auch die Zeit mit den
Hunden in herrlicher Umgebung, die Zeit mit Lua, die tollen Begegnungen mit sympathischen Menschen, all das machen mir ganz viel Lust auf mehr und werden sicherlich großen Einfluss auf meine
Pferdearbeit haben.
Dankeschön,
Kathy
I’m glad to share my memories from the sunny days in Portugal which I spent with my wonderful trainer Dörte Bialluch and her horses. During that time I did groundwork, lunging and riding. I leant
different types of halts and how to make a horse supple, collected, free in movements. As well to lower and increase energy and use it for special exercises. I worked on my seat, to keep
balance,
and apply the aids in the correct way and time. The lessons gave me a lot of body awareness and helped me understand the most important details while working with horses.
Special thanks for Saskia, who made our work full of fun and interesting conversations and for my beloved Lars von Tierwald who visited me in this special place on the Earth.
Praktikumsbericht von Celina Müller
29.06.2019 - 31.07.2019
Mein Praktikum bei Dörte begann am 29. Juni und ich behaupte, dass es nur wenige Orte auf dieser Welt gibt, die sich so friedlich anfühlen wie Dörte's Hof.
Mein Tag begann morgens bei der Morgenrunde wenn Pepsi vorweg lief und Lisboa mir meist bereits von der Weide entgegen kam und immer zuverlässig Tintol mitbrachte. Es war für mich einer meiner Lieblingsmomente morgens das Haus zu verlassen und direkt auf die Pferde zu sehen, die einem eine solche Ruhe vermitteln.
Allgemein kann man kaum einen Favoriten zwischen all den tollen Pferden auserkören, denn alle haben ein unglaublich besonderes Wesen. Und doch habe ich mich dabei ertappt wie ich besonders Centuriao ein wenig anhimmelte.
Während der Morgenrunde lag Pepsi meist im Schatten und überwachte meine Arbeit während ich mich um die Pferde kümmerte und ausmistete.
Während ich anfangs immer erst Sonnencreme auftrug wenn ich mit der Arbeit fertig war, lernte ich ziemlich schnell, dass es klüger war sich gleich einzucremen bevor man das Haus verlässt.
Nach der Morgenrunde, habe ich mit Honey Unterricht bei Dörte bekommen. Die Wirkung ihres Unterrichts kann ich kaum in Worte fassen, außer, dass ich danach mental meist so ausgelastet war, dass ich mir alles in mein Notizbuch eintragen musste um alles festzuhalten.
Als ich zu Dörte kam, wusste ich besonders über die akademische Bodenarbeit noch nicht besonders viel, außer, dass es mir selbst ein großes Bedürfnis war, mein eigenes Pferd auf diese Art und Weise auszubilden. Das Wie? lag dabei allerdings immer noch in der Luft.
Zusammen mit Honey, die für mich genau das Lehrpferd war, das ich brauchte, hat Dörte mir wirklich einzigartige Erkenntnisse mitgegeben und nach jeder Unterrichtseinheit, wuchs mein Hunger nach Wissen nur noch mehr.
Es machte unglaublich Spaß mich selbst an Honey zu testen und zu lernen und ich schätzte die Geduld von Dörte und ihrer Honey dabei sehr.
Zu Anfang hatte ich kaum irgendeine Kontrolle über meinen eigenen Körper - seitdem ich zurück in Deutschland bin, ertappe ich mich jedes Mal dabei, wie ich irgendwo stehe und plötzlich an Dörte's Worte über den Körperschwerpunkt denken muss und mich neu ausrichte.
Deshalb möchte ich mich hier besonders bei Dörte für den einzigartigen Unterricht bedanken, der mich viel weiter brachte, als ich gedacht hätte und ich denke gern an jede Einheit zurück, in der Dörte mir erlaubt hat mich immer weiter zu entwickeln und mich dazu ermutigt hat, aus mir herauszukommen.
Ich vertraute Honey und Dörte absolut und für mich war es ein unfassbar schönes Gefühl, mich von den beiden unterrichten zu lassen.
Neben den Unterrichtsstunden, war mein persönliches Highlight die Abendrunde; dann wenn der Tag sich langsam dem Ende zuneigte und ich ließ mir oft extra ein wenig mehr Zeit um die Pferde zu beobachten und die Ruhe zu genießen.
Nach der Abendrunde hatte ich ein Ritual entwickelt, einen Abendspaziergang mit Pepsi entlang der wunderschönen Klippen zu machen und Pepsi erwies sich als der treueste Wegbegleiter, der mich auch dann zuverlässig nach Hause führte, wenn wir mal neue Wege erkundeten.
Es gibt so viele Dinge, die mir während meiner Zeit in Portugal im Kopf hängen geblieben sind. Mehr als einmal haben Dörte und ich Ausflüge zu den Stränden mit den Hunden gemacht und jeder Ausflug war für mich ein besonderes Erlebnis aber am liebsten denke ich an den Abend zurück als wir den Reitplatz bewässert und eine ganze Weile die Pferde auf der Weide beobachtet haben.
Dank Dörte und Sebastiao habe ich es auch gewagt mich an portugiesische Gerichte zu wagen und ich habe es nicht bereut! Im Gedächtnis werden mir auch immer die leckeren Kirschen vom Markt bleiben oder die Abende, wenn ich im Bett in Dörte's Büchern gelesen habe, Pepsi vor meiner Haustür lag und ich die Pferde über die Weide galoppieren hören könnte.
Ein Dank auch a Nele, die mich trotz meiner Angst vor dem Meer zum surfen überredete und wir gar nicht so schlecht waren, wie wir dachten!
Alles in einem war mein Praktikum bei Dörte eine unglaublich wertvolle Erfahrung für mich, an die ich immer gerne zurückdenken werde. Ich habe mich wirklich sehr wohl gefühlt an diesem Ort, der sich wie eine andere, entschleunigte Welt anfühlt.
- Celina Möller -
Praktikumsbericht von Theresa Manz über Ihre Zeit bei Dörte Bialluch Vaz Pinto in Portugal (01.08.2019-03.10.20
Ich war für insgesamt neun Wochen bei Dörte und Sebastiao in Portugal. Bevor ich zu Dörte kam, hatte ich keinerlei Erfahrungen im Bereich der Akademischen Reitkunst. Zwar habe ich mich bereits vor einigen Jahren von der klassischen FN-Reiterei, mit der ich aufgewachsen bin, distanziert – jedoch noch nicht heraus gefunden, welches Konzept für mich und mein Pferd denn nun das richtige und passendste ist.
Bei Dörte durfte ich in den ersten Wochen mit der lieben und geduldigen Honey arbeiten. In den ersten Tagen haben wir vor allem an meiner richtigen Körpersprache gearbeitet. Rückwärts zu laufen, den eigenen Körper wahrzunehmen und gleichzeitig darauf zu achten wie das Pferd auf diesen reagiert ist eine größere Herausforderung als ich dachte. Nachdem ich einigermaßen routiniert mit Honey meine Runden drehen konnte, lernte ich die verschiedenen Hilfengebungen für das Schulter- und Kruppeherein, Travers und Renvers und konnte dabei meinen eigenen Blick schulen. Außerdem lernte ich immer wieder in das Pferd hineinzufühlen: Ist Honey immer noch gelöst? Drückt sie gegen meine Hand oder behält sie ihre Energie bei sich? Warum reagiert sie anders, als ich es möchte? Ist meine eigene Körpersprache identisch mit meiner Hilfengebung? Am Anfang musste Honey einige Fehler meinerseits über sich ergehen lassen, mit der Zeit fanden wir aber immer mehr zueinander und hatten wirklich schöne (Unterrichts-)einheiten zusammen.
In der zweiten Hälfte lag der Fokus darauf wie ich die Hilfen einem Pferd beibringe, welches bisher nicht in der AR ausgebildet wurde. Dies war mir besonders wichtig, um für Daheim eine Idee dafür zu bekommen, wie ich mit meinem eigenen Pferd anfangen kann zu arbeiten. In der letzten Woche durfte ich dann von dem tollen Joe lernen. Schon die erste Unterrichtseinheit war absolut überragend und voller ehrlicher Emotionen. Nachdem wir uns vom Boden aus kennengelernt hatten, durfte ich mich auf Joe setzen und fühlen, wie sich ein so fein und sauber ausgebildetes Pferd unter mir anfühlen kann. Obwohl es von außen nach nicht viel Hilfengebung ausgesehen hat, spürte ich jede kleinste Veränderung in meinem oder Joes Körper – was einfach nur beeindruckend war. In der letzten Unterrichtseinheit durfte ich mit Dörtes neustem Pferd, dem wunderbaren Hengst Neves, arbeiten. Er zeigte mir schnell, dass es noch einmal eine ganz andere Herausforderung ist, wenn das Pferd nicht so weit ausgebildet ist. Mir wurde bewusst wie präzise und vorsichtig, aber trotzdem korrekt, ich mit meiner eigenen Energie und Körpersprache umgehen muss, um ihm die Hilfengebung verständlich zu machen und ihn nicht zu verwirren.
Nach meinen eigenen Unterrichtseinheiten hatte ich die Möglichkeit Dörte bei der Arbeit mit ihren anderen Pferden zu beobachten. Es war sehr lehrreich für mich zu sehen, wie sie mit ihren Pferden arbeitet und dabei ganz individuell auf die jeweiligen Bedürfnisse und Fähigkeiten jedes einzelnen eingehen kann, wobei sie stets mit viel Freude und Ruhe dabei war. Alle ihre Pferde sind ganz unterschiedlich in ihrem Charakter und ihren körperlichen Gegebenheiten, was den Umgang mit ihnen total spannend und lehrreich macht.
Außerdem hat Dörte sich sehr viel Zeit genommen um mir, neben der täglichen Stallarbeit, die nähere Umgebung zu zeigen. So waren wir unter anderem in Sagres, Milfontes, Zambujeira de Mar, Porto Covo und Arrifana an wunderschönen Stränden, der besten Eisdiele Portugals und in leckeren portugiesischen Restaurants. Es gibt wohl kaum was schöneres, als seine Mittagspause am Strand in der Sonne zu genießenn oder die Abende bei einem leckeren Wein ausklingen zu lassen.
Neben Dörte und Sebastiao waren auch immer wieder ganz liebe Week Students oder ehemalige Working Students zu Besuch. Es war für mich total lehrreich, mich auch mit anderen Leuten aus der Akademischen Reitkunst auszutauschen und Geschichten und Erfahrungen von ihnen zu erfahren. Wenn Besuch da war, haben Dörte und Sebastiao stundenlang in der Küche gestanden um uns ein fantastisches Essen zuzubereiten, was wir bei leckerem Rotwein alle sehr genossen haben.
Insgesamt ist die Zeit hier in Portugal nur so verflogen. Ich bin froh und dankbar, dass ich hier sein durfte und nehme ganz viel neuen Input und Erfahrungen mit nach Deutschland. Jede*r der/die überlegt ein Praktikum hier zu machen, empfehle ich von Herzen es zu tun. Anfangs hatte ich auch meine Bedenken, alleine in ein fremdes Land zu reisen ohne genau zu wissen was auf mich zukommt. Aber Dörte, Sebastiao, die Pferde und die vielen anderen Tiere hier haben mir von Anfangs an das Gefühl gegeben hier willkommen zu sein. Außerdem ist das Land einfach nur atemberaubend und die ruhige Mentalität der Portugiesen absolut ansteckend. Es fühlte sich die meiste Zeit vielmehr nach Urlaub an, als nach Arbeit.
Besonders im Gedächtnis werden mir die intensiven und bereichernden Gespräche mit Dörte bleiben, sei es bei der Autofahrt, im Restaurant oder am Abend auf der schönen Terrasse umgeben von vielen lauten Grillen und zufrieden schnarchenden Hunden. Du hast mir stets das Gefühl gegeben richtig und genug zu sein, mich in meinem Sein bestärkt und mir ständig neuen Input zum drüber nachdenken und verarbeiten gegeben. Von ganzem Herzen vielen Dank dafür!
Ein lieben Dank auch an Sebastiao, der stets zur Verfügung war um Pferdefutter zu kaufen, die Schubkarre zu reparieren oder die Wasserverbindung zu checken und an Nele, die mich gerne bei der
Stallarbeit unterstützt hat, mit mir in den nächsten Ort zum einkaufen oder Kaffee trinken gefahren ist und mir sogar für eine kleine Übungseinheit ihren lieben Sam zur Verfügung gestellt
hat.
Ich hoffe sehr, dass ich nächstes Jahr wieder zu euch kommen kann.
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Portugal
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